Augenarztpraxis Dr. med Johannes Brandi-Dohrn
Augenarztpraxis Dr. med Johannes Brandi-Dohrn

Kindliche Sehstörungen

Kinder sehen die Welt mit anderen Augen. Verschwommene Bilder, fehlende Tiefe oder streuendes Licht empfinden sie noch als normal, da ihnen der Vergleichsmaßstab noch fehlt. Gute Augen sind jedoch ein wesentlicher Baustein für die geistige Entwicklung und die Voraussetzung für gutes Sehen im Erwachsenenalter.

Klarer Durchblick von Anfang an

Mehr als 90 Prozent aller Sinneseindrücke nehmen wir über unsere Augen auf, mehr als 80 Prozent unseres Wissens erhalten wir mit ihrer Hilfe und zu mehr als 70 Prozent aller Aktivitäten regen sie uns an. 

Doch 60 Prozent der Sehschwächen bei Kindern werden zu spät erkannt. Jedes zehnte Kind sieht schlecht. Dabei kann eine lebenslange Sehschwäche bei rechtzeitiger Behandlung verhindert werden. Vorsorgeuntersuchungen beim Augenarzt verschaffen Klarheit und Sicherheit.

Schielt mein Kind?

Schielen (Strabismus) nennt man die meist beständige oder immer wieder auftretende Fehlstellung eines oder beider Augen. Vier Millionen Menschen in Deutschland leiden unter den mit dem Schielen verbundenen Sehstörungen. Wenn die augenärztliche Behandlung nicht frühzeitig erfolgt, kann das Kind eine lebenslange Sehschwäche behalten. Je früher das Schielen vom Augenarzt behandelt werden kann, desto wirkungsvoller und weniger belastend ist die Therapie für das Kind. Schon mit drei Jahren sinken die Erfolgschancen erheblich, zu Beginn des Schulalters lässt sich bei einer schielbedingten Sehschwäche trotz Behandlung in der Regel keine normale Sehschärfe mehr erreichen. Leider gibt es im Kleinkindalter für die Eltern keine eindeutigen Merkmale, die darauf hinweisen, dass eine Sehschwäche welcher Ursache auch immer vorliegt.

Es ist daher dringend zu empfehlen, Kinder, auch wenn sie unauffällig erscheinen, spätestens im Alter von 2 ½ bis 3 Jahren augenärztlich-orthoptisch untersuchen zu lassen, besser bereits einmal mit ca. 1 Jahr. Kinder, die auffällig schielen, haben die besten Chancen,  rechtzeitig behandelt zu werden, weil ihre Eltern dies bemerken und frühzeitig mit ihnen zum Augenarzt gehen. Leider sind die kaum oder gar nicht sichtbaren Abweichungen (Mikrostrabismus) in der Überzahl. Dieses „unauffällige Schielen“ verursacht jedoch genauso schwere Sehdefizite wie ein großer und sofort sichtbarer Schielwinkel. In fast der Hälfte der Fälle sind Sehschwächen nicht einmal durch Schielen, sondern durch eine einseitige und/oder hohe Fehlsichtigkeit bedingt. Ihr Augenarzt kann das mit kindgerechten Sehtests feststellen.

Behandlung von Schielen und Sehschwäche (Amblyopie)

  • Versorgung mit Brillengläsern, um Brechungsfehler zu korrigieren.
  • Behandlung der Sehschwäche (Amblyopie). Dabei wird das bessere Auge abgedeckt, um das schwächere durch Training zu fördern. Diese Methode ist nach wie vor die sicherste und effektivste Methode, eine Sehschwäche zu beheben.
  • In Fällen eines deutlich sichtbaren Schielwinkels ist oft eine operative Korrektur durch Umlagerung von Augenmuskeln zu empfehlen.
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